Logros 2007 - 2022
Die Stiftung UGK
und der Kooperativismus
Es ist nicht möglich, über die UGK-Stiftung zu sprechen, ohne Fedecocagua R.L. zu erwähnen, die 1969 gegründete Genossenschaft der Kooperativen der Kaffeeproduzenten von Guatemala. Damals, mitten im Bürgerkrieg, schlossen sich 19 Kaffeekooperativen zusammen, um ihr Produkt exportieren zu können und so einen höheren Mehrwert zu erzielen. Die Aufgabe der Stiftung UGK ist es, die Arbeit von 62 aktiven angeschlossenen Kooperativen mit rund 7.000 Mitarbeitern zu erleichtern. Dabei handelt es sich um kleine Kaffeeproduzenten und Kleinproduzentinnen, die ihren Kaffee über die Fedecocagua vermarkten und so Zugang zum globalisierten Markt haben.
Die Fedecocagua verpflichtet sich einem sozialen Unternehmertum und interessiert sich deshalb für die oft prekären Lebensbedingungen vieler ihrer Angehöriger. Um mehr soziale Projekte durchführen zu können, wurde 2007 die Gründung der Ulrich Gurtner Kappeler Stiftung beschlossen. Es waren die Vorstandsmitglieder, die der Stiftung den Namen des Generaldirektors der Fedecocagua geben wollten, dem es 1989 gelungen war, die Genossenschaft aus einer sehr kritischen Situation hinauszuführen und sie in ein modernes Unternehmen zu verwandeln, das derzeit zu den wichtigsten Kaffeeexporteuren Guatemalas gehört. Die Fedecocagua achtet dabei stets auf genossenschaftliche Werte, das heisst die Unabhängigkeit und demokratische Kontrolle der angegliederten Kooperativen, die Teilhabe der Mitglieder am Gewinn, die Aus- und Weiterbildung, die Zusammenarbeit und Solidarität zwischen den Gruppen sowie die Bindung an die Gemeinschaft, der sie angehören.
Die Stiftung UGK führt Projekte aller Art durch. Einerseits handelt es sich um soziale Projekte zugunsten der Mitglieder selbst, der Kooperativen, denen sie angehören oder der Gemeinden, in denen sie leben. Wir verbessern Häuser, installieren holzsparende Öfen, Wasserfilter und Wassertanks, vergeben Stipendien, helfen Opfern von Naturkatastrophen, bezahlen medizinische Behandlungen, bauen Klassenzimmer und unterstützen Gesundheitszentren.
Andererseits fördert die UGK-Stiftung technische Projekte in den angeschlossenen Kooperativen, die oft als Motor der Entwicklung in ihren Gemeinden wirken. Somit handeln wir entsprechend der Vision von Fedecocagua, die Armut vor allem durch die Verbesserung der Produktivität und der Qualität des produzierten Kaffees zu bekämpfen, damit die Kleinproduzentinnen und Kleinproduzenten mehr für ihre Arbeit verdienen und einen Mehrwert erarbeiten. So bezahlen wir Baumaterialien für Lagerhallen, finanzieren die Verbesserung von Nassverarbeitungsanlagen, Neuanpflanzungen und dergleichen.
Die Stiftung UGK arbeitet in erster Linie mit Geld der Fedecocagua. Ein weiterer Teil der Mittel stammt aus dem Kaffeehandel, der direkt oder indirekt mit Fedecocagua R.L. zu tun hat. Dabei übernimmt die Fedecocagua die administrativen Kosten, damit 100 % der gesponserten Mittel direkt in die Projekte fließen. Wir glauben, dass wo immer möglich die Zusammenarbeit mit dem öffentlichen Sektor wichtig ist, weil wir der Ansicht sind, dass es am Ende der guatemaltekische Staat und nicht die internationale Zusammenarbeit oder eine NGO sein muss, der sich um das Wohlergehen seiner Bürgerinnen und Bürger kümmert. Bei drei Projekten haben uns die Bürgermeister der begünstigten Gemeinden wirtschaftlich und logistisch unterstützt, was wir auf mit dem Projekt der neuen Strasse zum Dorf El Mirador illustrieren.
Wir legen ausserdem Wert darauf, dass die Begünstigten immer eine Gegenleistung in die Projekte einbringen, wobei es sich um Geld, Arbeitskraft oder Baumaterialien handeln kann. Normalerweise erwarten wir, dass es sich um mindestens 20% handelt.
Das Personal der UGK-Stiftung besteht aus der Verwalterin Katell Segalén de Arriaga, die am Hauptsitz der Fedecocagua R.L. arbeitet, und dem ehrenamtlichen Projektleiter Jurik Rockenbach-Keller. Er ist pensionierter Sprachlehrer, der Fedecocagua 1998 kennengelernt hat und Gründungsmitglied der UGK-Stiftung ist. Er lebt in der Schweiz, steht aber in ständigem Kontakt mit Katell und verbringt zwei Monate im Jahr in Guatemala, wo er die Genossenschaften besucht, um Projekte vorzubereiten und zu betreuen. Es steht auch in Kontakt mit Sponsoren, hauptsächlich in Europa.
Es wäre nicht möglich, all unsere wichtigen Projekte ohne die Unterstützung vieler anderer Mitglieder der Fedecocagua durchzuführen, in erster Linie dem Generaldirektor, dem Direktor des Departementes für technische Unterstützung und seinen Mitarbeitern, dem Personal der begünstigten Kooperativen und den Begünstigten selbst. Wir würden unsere Ziele nicht erreichen, wenn wir die oben genannten Werte des Kooperativismus nicht respektieren würden. Deshalb: Danke an alle, die sich an unseren Projekten beteiligen!